Kultur in unserer Gemeinde
Seit jeher ist die Kultur unser besonderes Anliegen
Seit jeher ist die Kultur unser besonderes Anliegen.
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Den musikalischen Nachwuchs wollen wir weiter aktiv unterstützen.
Traditionen
Kunst
Liebe Kunstschaffende,
wir wollen unseren Beitrag zum Thema Homeoffice für Künstler leisten und freuen uns Eure Arbeiten auf unserer Seite zeigen zu dürfen.
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Musikalischer Nachwuchs
Tierportraits von Annette Emrich
Arikel im Gemeindeblatt Münsing

Carl von Piloty in Ambach
Künstlerfürst und Akademiedirektor
aus den „Lebenserinnerungen von Frau von Elisabeth Knorr geb. Piloty *1861
Wieder einmal eine zauberhafte Idee von Marie von Miller, hier am See und weit darüber hinaus von vielen als charmante und energische Steuerfrau des Förderkreises Roseninsel gesehen. Ein dicker Umschlag trifft in Ammerland ein, mit der bekannten Adresse. Was der Förderkreis sich wieder alles vorgenommen hat? Respekt. Kurz darauf klingelt das Telefon – ich spreche mit dem Ururenkel von Carl von Piloty. Jetzt ist alles klar, vor mir liegt ein ausgegrabener Schatz, die Erinnerungen seiner Urgroßmutter. Als Tochter des berühmten Malers schreibt sie auch ein paar Worte zu Ambach.
Fazit: Ausnahmsweise geht es nur ein bisserl um die Roseninsel, die Hauptsache ist das dicke Skript, indem es auch ums Ostufer geht, genauer um Ambach.
Elisabeth Knorr schreibt:
„Ambach war damals, als meine Eltern 1878 diesen Besitz erwarben, ein einfaches, sich am Ufer hinziehendes Fischerdorf, in dem von Ammerland kommend, das erste Bauernhaus der „Schäfflerbauer“ war. Diesen Schäfflerbauern kaufte Papa, aber erst als es ihm gelungen war, die, durch das Anwesen laufende Landstraße zu verlegen, so dass das Grundstück als Ganzes direkt am Seeufer lag. Die Straßen Verlegung war eine große Angelegenheit, denn es mussten zu ihrer Genehmigung 30 Bauern, die alle am Seestreifen beteiligt waren, weil sie ihre Fischernetze dort zum Trocknen und Flicken aufhängten, unter einen Hut gebracht werden. Es gelang mit Aufwand von viel Beredsamkeit, Schnäpsen und Cigarren, gelegentlich einer großen Versammlung in der Schäfflerbauernstube!
Die Umwandlung dieses Besitzes in schöne Gartenanlagen und ein behagliches Landhaus, war nun die beglückende Aufgabe meiner Eltern. Der Charakter des Bauernhauses sollte gewahrt bleiben. Aus Stall und Heuboden entstanden Esszimmer und Atelier. Alle Räume waren mit Wandvertäfelung und Holzdecke ausgestattet. Es entstand in kurzer Zeit ein Schmuckkästchen. Im Garten war (der) Mittelpunkt das „Zauberplätzl“. Baron Hornstein benannte es so, weil man von ihm aus die ganze Bergkette überblicken konnte. Auf diesem herrlichen Fleckchen Erde fand mein geliebter Vater wahre Entspannung und reinste Freude unter dem liebevollen Walten und Schalten unseres über alle Beschreibung prachtvollen Anwesens.
Alle Ferien wurden dort glückselig verbracht. Die Eltern wurden von allen lieben Freunden besucht. Die Schüler aus der Pilotyschule kamen in hellen Scharen und veranstalteten Feste. Sie überreichten bei solcher Gelegenheit Papa einmal ein Geschenk in Gestalt eines aus Edelmetall hergestellten Schiffes zum Zeichen der Dankbarkeit und als Symbol: „Piloten reden nicht, sie steuern nur.“
Wir Kinder durften in Ambach einladen wen wir wollten. Es gab Massenlager, deren Betten man boshafterweise „Lattenstrafe“ nannte. Es wurde getanzt, gesungen, Theater gespielt, Operetten komponiert und auf Heuböden aufgeführt. Am lustigsten waren die gemeinsamen Wasserschlachten, das Wettschwimmen bis fast über den See und vor allem das Springen von höchsten Gerüsten in den See. Baronin Lobkowitz, als Besitzerin von Oberambach, eine sehr exzentrische Dame (sie soll früher Kunstreiterin gewesen sein) hatte neben unserem Garten eine Badehütte, von der auf einem hohen Gerüst ein langes wippendes Sprungbrett weit in den See hinausragte. Da wurden die reinsten Circus Vorstellungen abgehalten. Voraus sprang das dicke Nilpferd, die Baronin, hinterdrein die ganze Piloty-Hornstein-Helmholtzjugend, nebst den jeweiligen Freunden und Freundinnen. Es war ein tolles Getriebe! Am Ufer befanden sich die elterlichen Zuschauer.
Ursula Scriba
1. Vorstand des Ostuferschutzverbandes, Ammerland 13.05.2020